Hauptvorträge

Sorry, kein Foto Jun. Prof. Dr. Anika Dreher
Pädagogische Hochschule Freiburg

Teacher Noticing als zentrales Konstrukt der Lehrerprofessionsforschung – Chancen und Grenzen
Eine zentrale Frage der Lehrerprofessionsforschung ist, wie professionelles Wissen im Unterricht effektiv wird. Sowohl theoretische Modelle zur Lehrerkompetenz als auch immer mehr empirische Studien sprechen dafür, dass die situationsspezifische Verfügbarkeit individueller Dispositionen von entscheidender Bedeutung ist. Das sogenannte Teacher Noticing stellt hier einen prominenten Zugang dar, der eine Verbindung zwischen Disposition und Performanz ermöglicht. Folglich wird die weitere Aufklärung des Noticing-Konstrukts als vielversprechender Ansatz angesehen, um Erkenntnisse über Faktoren zu gewinnen, die neben professionellem Wissen das Unterrichtshandeln von Lehrkräften beeinflussen. Auch in der internationalen und interkulturell vergleichenden Lehrerprofessionsforschung wird dementsprechend nicht mehr nur professionelles Wissen, sondern auch Noticing von angehenden und praktizierenden Lehrkräften in den Blick genommen.

Im Vortrag werden Ergebnisse aus bisherigen Studien zum Teacher Noticing vorgestellt und insbesondere die Frage diskutiert, was Forschung zum Teacher Noticing leisten kann und wo Herausforderungen und Grenzen liegen.

Sorry, kein Foto Prof. Dr. Gilbert Greefrath
Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Mathematisches Modellieren und digitale Werkzeuge
Herausforderungen und Chancen für das Lehren und Lernen von Mathematik

In den letzten Jahrzehnten wurde das Potenzial der Integration mathematischen Modellierens sowie digitaler Werkzeuge in den Mathematikunterricht umfassend untersucht. Beiden Ansätzen werden große Chancen einerseits, aber auch große Herausforderungen andererseits zugeschrieben. Gemeinsam ist ihnen unter anderem das Ziel prozessorientierten mathematischen Arbeitens. Ausgehend von der Entwicklung des Verhältnisses von mathematischem Modellieren und digitaler Technologie werden beide Felder zusammengeführt. Dies geschieht beispielsweise durch Untersuchung digitaler Simulationen realer Probleme oder des Modellierens mit digitalen Werkzeugen. Ein Blick auf aktuelle Entwicklungen im Mathematikunterricht wie den Einsatz digitaler Schulbücher, digitaler Lernpfade und digitalen Testens auf der einen Seite sowie auf die Erkenntnisse der Professionalisierungsforschung zum Lehren mathematischen Modellierens auf der anderen Seite lässt Trends für die weitere Entwicklung erkennen.

Sorry, kein Foto Prof. Dr. Martin Hennecke
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Was macht eigentlich die Informatik in der Schule?
Informatik wird unsere Gesellschaft in zunehmendem Maße prägen. Entsprechend existiert ein vergleichsweiser breiter Konsens darüber, dass Schülerinnen und Schüler auf die digitalisierte Welt besser vorbereitet werden sollen. Wessen Aufgabe diese Vorbereitung ist und welche Kompetenzen vermittelt werden sollen, wird aber sehr unterschiedlich beantwortet. So wird fachliche und schulpraktisch motivierte Computernutzung, allgemeine Medienpädagogik und Informatik in der bildungspolitischen Diskussion oft (bewusst) verwechselt.

Die Ausgestaltung der informatischen Bildung steht in vielfacher Weise in Wechselwirkung mit dem Mathematikunterricht. Ausgehend von diesen Wechselwirkungen beleuchtet der Vortrag Möglichkeiten zur Ausgestaltung informatischer Bildung – von der Integration informatischer Themen in den Mathematikunterricht bis zur Einführung des Pflichtfachs Informatik wie es in Sachsen und Bayern etabliert ist. Anhand des aktuellen bayerischen Curriculums wird die Notwendigkeit zu einer besseren Abstimmung beider Fächer aufgezeigt. Der Vortrag schließt mit einer Darstellung aktueller Forschungsfragen der Didaktik der Informatik.

Sorry, kein Foto Prof. Dr. Keith Jones
University of Southampton

Re-imagining geometry education
The award of the Fields Medal to Peter Scholze in 2018 recorded how his work is transforming arithmetic geometry in a way that is fascinating the entire mathematical community. Scholze’s award underlines the importance of what Hilbert celebrated as geometry and the imagination. Yet school geometry is not always experienced by pupils as valuing intuitive imaginings. This talk examines some of the challenges facing the teaching and learning of geometry and reviews some possible ways of re-imagining geometry education.

Sorry, kein Foto Prof. Dr. Anna Susanne Steinweg
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Muster und Strukturen: Anschlussfähige Mathematik von Anfang an
Seit vielen Jahrzehnten versteht sich der Mathematikunterricht der Grundschule nicht mehr als Rechenunterricht. Allgemeine, prozessbezogene Kompetenzen werden in den Blick genommen und didaktische Prinzipien für Lehr-Lern-Umgebungen verfolgt. Aus inhaltlicher Perspektive wird zudem beansprucht, Mathematik in einer angemessenen Breite und Tiefe zu thematisieren. Der Bereich ‚Muster und Strukturen‘ eröffnet hierbei wesentliche Chancen.

Nicht erst seit Veröffentlichung der Bildungsstandards hat ‚Muster und Strukturen‘ in allen Lehrplänen bundesweit einen festen Platz. Dennoch wird wohl kaum ein Themenfeld gleichzeitig so divergent in einem Spannungsfeld konkretisierter Unterrichtsideen und fundamentaler Ideen der Mathematik gedeutet. Der Beitrag versucht eine Einordnung aus der Perspektive anschlussfähiger Mathematik im Kontext nationaler und internationaler Forschung und zeigt Potenziale und Herausforderungen auf.